Geschichte

Wie alt ist der Elfingerhof?

Der Elfingerhof bzw. der Weiler Elfingen wurde erstmals im Lorscher Codex im 17. Regierungsjahr Karls des Großen, das auf die Zeit zwischen dem 9. Oktober 784 und dem 8. Oktober 785 datiert werden kann, in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erwähnt.  Außer dem Kloster Lorsch war auch das Kloster Weißenburg im Elsass in Elfingen begütert. Der Elfingerhof wurde  im  bayerischen Erbfolgekrieg unter Herzog Ulrich von der württembergischen Truppen niedergebrannt. Daherentspricht der heutige Standort nicht mehr exakt dem ursprünglichen Standort.


Hängt der Elfingerhof geschichtlich mit dem Kloster Maulbronn zusammen?

Im Jahr 1147 wurde in Maulbronn eine Zisterzienserabtei gegründet. Nach der Benediktsregel strebten die Zisterziensermönche wirtschaftliche Autarkie an. Durch landwirtschaftliche Betriebe, sogenannte Grangien, wurde dies ermöglicht. Diese sollten nicht nur eine Eigenversorgung, sondern auch finanzielle Einnahmen ermöglichen. Der Elfingerhof war einer von mehreren Grangien der Maulbronner Mönche. Insgesamt verfügte das Maulbronner Kloster über elf Grangien im Jahr 1156 und 17 im Jahr 1177. Die Maulbronner Grangien wurden zuerst über Laienmönche und später über Lohnarbeiter bewirtschaftet. Nachdem die Zisterzienserabtei aufgelöst wurde, wurden sie zuerst über das Klosteramt Maulbronn weiter bewirtschaftet und ab 1607 an Pächter oder Meier vergeben.


Warum heißt der Elfingerhof "Staatsdomäne"?

Im Jahr 1806 wurde Württemberg zum Königreich. Das Kirchengut wurde mit dem Staatsvermögen vereinigt. Somit wurde auch der Elfingerhof Staatseigentum. 1838 wurde der Klosterort zur politischen Gemeinde Maulbronn. 1849 wurde der Elfingerhof als Teilgemeinde aufgrund seiner Gemarkung nach Maulbronn aufgenommen. 1931 ging der Elfingerhof vollständig in die Gesamtgemeinde Maulbronn über und seine rechtliche Selbständigkeit endete.


Seit wann ist die Familie Horsch auf dem Elfingerhof?

Im Jahr 1900 wurde Johannes Horsch der neue Domänenpächter des Elfingerhofs, dessen Nachfahren bis heute noch den Elfingerhof bewirtschaften. 1958 wurden die rund 250 Schafe der Elfingerhof-Herde verkauft. Im Sommer 1969 wurde die Fleckviehzuchtherde auf dem Elfingerhof versteigert. Dadurch wurde die Milchproduktion eingestellt.


Woher kommt der Name "Elfinger"?

Gegenüber des Elfingerhofs liegt der Elfinger Berg, auf dem Wein angebaut wird. Zuerst wurde der Weinberg durch die Mönche, später durch Privatbesitzer und seit 1872 durch die Hofkammer des Herzoges zu Württemberg bewirtschaftet. Der Ursprung des Namens Eilfinger bzw. Elfinger geht der Legende nach auf das Jahr 1858 zurück. Dort wollte ein Laienmönch in der Fastenzeit den Wein nicht nur von zehn, sondern von elf Fingern lecken. Da er elf Finger hatte, war dies für ihn auch möglich. Daher heißt der Wein des Elfinger Berges bis heute Eilfinger Wein und der Mönch wurde Eilfinger Meister genannt. Der Eilfinger Wein sorgte auch bei dem ersten Bundespräsident Theodor Heuss für Wohlwollen. So schreibt das Schwäbische Weinbuch über Heuss, er habe „den guten Brackenheimer mit der Muttermilch eingesogen und obgleich er als vorzüglicher Weinkenner die Gewächse anderer Weinregionen keinesfalls verschmähte, ließ er für einen Zweifelsberg oder Brackenheimer Wolfsaugen alle anderen Tropfen stehen - es sei denn, ein Eilfinger Berg kam auf den Tisch".